Ist VPN legal in Deutschland?
Das Internet birgt viele Gefahren
Der deutsche Digitalverband Bitkom warnte bereits im Jahr 2015, dass Schadsoftware wie Trojaner und Würmer, aber auch Viren im Umlauf sind. Sie stellen für die Nutzer eine große Gefahr dar, denn mit ihnen greifen Cyberkriminelle die wertvollen, teils sensiblen Daten ab.
Untersuchungen zufolge tauchen täglich etwa 350.000 Formen der Schadsoftware – auch Malware genannt – auf.
Schützen Sie Ihre Online-Privatsphäre!
Drive-by-Downloads
Das am häufigsten auftretende Phänomen zur Schädigung von IT-Systemen und dem Datenklau liegt in Drive-by-Downloads.
Besucher, die auf eine Webseite gehen, laufen Gefahr, dass sie sich unbewusst manipulative Software auf den Computer holen. Dazu werden die Sicherheitslücken von Browsern ausgenutzt, sodass die Schadsoftware auf die Geräte gelangen kann.
Phishing
Eine weitere betrügerische Möglichkeit, unrechtmäßig an Daten zu kommen, liegt beim Phishing.
Betrüger wollen wertvolle, teils sensible Daten wie Passworte, Kreditkartendaten oder die Sozialversicherungsnummer über das Internet abgreifen. Dazu nutzen sie zumeist gefälschte E-Mails, Webseiten oder soziale Netzwerke.
Ein verbesserter Datenschutz durch VPNs
Um sich bestmöglichst gegen den Datenmissbrauch oder Cyberkriminalität zu schützen, sollten Nutzer – gerade, wenn sie viel unterwegs sind – ihr digitales Endgerät in jeder Hinsicht absichern. Nur so können sie ihre Geräte bei einem Angriff durch Cyberkriminelle schützen.
Eine einfache, aber effektive Möglichkeit des Datenschutzes ist das sogenannte Virtuelle Private Netzwerk (kurz VPN). Hierbei handelt es sich um eine Software, die auf digitalen und teilweise mobilen Endgeräten installiert wird, um die eigenen Daten beim Surfen über offene Netze zu sichern.
Gleichzeitig dient es dazu, die Privatsphäre während des Surfens im Internet zu gewährleisten und die Datenspur, die jeder Surfer im Internet hinterlässt, zu verschleiern.
Mit dem VPN-Dienst wird es möglich, eine verschlüsselte und zielgerichtete Datenübertragung über WLANs zu tätigen. Es etabliert geschützte und in sich geschlossene Netzwerke mit verschiedenen Endgeräten über verschlüsselte Verbindungen.
Es dient vorrangig zur Anbindung von Home Offices und mobilen Mitarbeitern.
Wie werden VPNs installiert?
Die Nutzung eines VPN wird in Deutschland immer beliebter, denn es bietet einen hohen Daten- und Geräteschutz vor Cyberkriminalität. Auch das Ausspionieren und Abhören durch die Internet Service Providern sind Gründe, die als Ursache genannt werden.
Der typische Aufbau der VPN-Verbindung erfolgt in wenigen Schritten:
1. Einwahlvorgang, in dem der Nutzer von seinem Heimarbeitsplatz eine Verbindung zum Internet erfolgen. Dazu baut er als aller erstes von seinem Endgerät eine Verbindung zum öffentlichen Netz auf. Dazu setzt er die typischen Übertragungstechniken wie Digital Subscriber Line (kurz DSL) oder aber Mobilfunk ein.
2. Steht die Verbindung, startet der Nutzer die VPN-Software auf seinem Computer oder mobilen Endgerät. Über die Software wird nun die Verbindung zum zentralen Gateway des Netzwerks her, mit dem er sich verbinden möchten. Nun erfolgt die Authentifizierung des Anwenders entweder durch einen Schlüssel, eine Nutzerkennung oder ein Passwort.
3. Nun erhält er Zugriff auf die für ihn zugelassenen Teile des Nutzernetzwerks.
Ein zusätzlicher Vorteil des VPNs liegt darin, dass die einzigartige IP-Adresse des Gerätes im Netz verborgen bleibt. Sie hinterlässt sogenannte Datenspuren und führt zu einer klaren Identifizierung. Daher setzen viele VPN-Nutzer die Software entweder zu einer Änderung oder zur Verdeckung der IP-Adresse ein.
Ist das VPN in Deutschland legal?
Die Frage, ob es in Deutschland legal ist, das VPN zu nutzen, kann mit einem klaren Ja beantwortet werden.
Dies sieht in anderen Ländern – wie in autoritären Staaten wie China, Nordkorea und Turkmenistan, aber auch Russland und Irak – nicht so aus. In Deutschland kann jedoch klar davon ausgegangen werden.
In manchen Fällen ist die Nutzung eines VPNs sogar vorgeschrieben, wenn die Daten besonders sensibel sind. Hierbei handelt es sich zumeist um die Nutzung im beruflichen Bereich, wo die meisten Mitarbeiter das VPN als zusätzliche Sicherheit einsetzen.
Dennoch setzen sowohl Unternehmen als auch Privatleute die Software für illegale Zwecke ein. Und dies bedeutet, dass – selbst,wenn die Nutzung des VPN an sich legal ist – dies nicht für die Aktionen und Tätigkeiten gilt, die damit durchgeführt werden. In solchen Fällen wird das VPN lediglich zur Unterstützung eingesetzt, sodass die Nutzung durchaus illegal sein kann.
Auch mit dem Einsatz eines VPNs dürfen keine Filme, Serien heruntergeladen werden, denn dies wäre illegal.
Mit VPN das Geoblocking lokal umgehen – geht das?
Das Geoblocking ist die Möglichkeit, mithilfe der VPN-Software auf Medien – amerikanische Serien, die in Deutschland nicht ausgestrahlt werden – zugreifen.
Die Nutzung eines VPNs für den Download von Medienmaterial in Deutschland in einer rechtlichen Grauzone. Das Geoblocking (Deutsch geografische Sperre) wird eingesetzt, damit Nutzern einer bestimmten Region gewünschte mediale Inhalte zur Verfügung gestellt werden können, was ohne diese Funktion nicht möglich wäre.
Das Geoblocking funktioniert technisch eigentlich ganz einfach, denn das Gerät kann sich mit dem VPN bei einem Server einloggen, wodurch die deutsche IP-Adresse des Endgeräts durch die des Servers ersetzt wird.
Die Rechtslage über die Umgehung des Geoblockings ist nach deutschem Recht nicht vollständig geklärt, ob es sich um eine technische Schutzmaßnahme im Sinne des § 95a Abs. 2 Satz 1 UrhG handelt.
Der Einsatz des VPN lohnt sich
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein VPN sowohl in unternehmerischer als auch privater Hinsicht mehr Datenschutz beim Surfen mit sich bringt.
Sämtliche Daten werden über eine tunnelartig gestaltete und hochgradig verschlüsselte Datenverbindung versendet, die von außen nicht einsehbar ist. Es geht darum, die hauptsächlichen Schutzziele der Daten, d.h. ihre Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit einzuhalten.
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